Ausstellung im Wandel

Berlin

Ausstellung 

Oflag II C Woldenberg 1940-1945 
Das größte Kriegsgefangenenlager für
polnische Offiziere im Zweiten Weltkrieg

Galerie Fantom
Hektorstraße 9-10, 10711 Berlin

Eröffnung: 14. Mai um 17 Uhr
Dauer: 14. Mai - 24. Juni 2022
Öffnungszeiten: Sa. 11 - 17 Uhr
Di. - Fr. 10 - 14 Uhr und 16 - 20 Uhr

Woldenberg/Dobiegniew


Die Gedenktafel vor dem Museum hat folgenden Inhalt:

 

"Die in den Jahren 1939 – 1945 durch die hitlerischen Invasoren im Kriegsgefangenenlager OfLag II C eingesperrten und an den endgültigen Sieg und den Triumph der polnischen Waffen glaubenden polnischen Soldaten harrten hier bis zur Wiedergeburt des Staates aus."

 Dobiegniew, 11. IX. 1966

 Bemerkenswert ist die Bezeichnung "die hitlerischen Invasoren". Zu dieser Zeit verwendete man noch meistens die Beschreibung "die deutschen Invasoren"

Arkadiusz Brzezicki

 

Im März 2010 gab Arkadiusz Brzezicki dem Journal „Corriere de la Serra“ ein Interview und erweckte damit Interesse des Internationalen Olympischen Komitees.

Am 19. Juni dieses Jahres im Sportmuseum in Warschau überreichten Irena Szewinska, ein Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees, und Piotr Nurowski, der Leiter des Polnischen Olympischen Komitees, Herrn Arkadiusz Brzezicki eine Andenkenstatuette des Internationalen Olympischen Komitees als Zeichen der Anerkennung für seinen enormen Arbeitsaufwand bei der Durchführung der „Olympiade hinter dem Stacheldraht“ im Oflag II C Woldenberg im Jahre 1944.

Arkadiusz Brzezicki ist am 04. Dezember 1907 in Grosny (Tschetschenien) geboren, weil seine Familie dort eine Zwischenstation machte als sie aus der Verbannung in Sibirien nach Polen zurückkehrte.

Vor dem 2. Weltkrieg studierte er Im Zentralinstitut der Sportakademie und er trainierte das Fechten. Er beteiligte sich an den Verteidigungskämpfen des Septemberfeldzuges 1939 und während der Bataille an der Bzura am 19.09.39 geriet er in die Gefangenschaft. 

Im Herbst 1940 gelangte Brzezicki in den Oflag II C Woldenberg und blieb dort bis zu seiner Evakuation am 25.01.1945. Am 30 Januar ist er zusammen mit dem Teil „Lager Ost“, das in Dziedzice für die Nacht rastete, von einem Streifzug sowjetischer Panzer eingenommen. An diesem Tage bekamen über drei Tausend Kriegsgefangene, darunter auch Arkadiusz Brzezicki, ihre Freiheit zurück.

Nach dem Krieg fechtete Arkadiusz Brzezicki wieder. Er gründete die Fechtsektion bei der „Legia“ - Warschau und nahm an den Olympischen Spielen teil. Über Jahre war er Redaktionseiter des Verlags Sport und Touristik.

Seit dem 1960 beteiligte er sich regelmäßig an allen Tagungen der „Woldenberger“ (als „Woldenberczycy“ werden in polnischer Sprache die ehemaligen Insassen des Lagers II C genannt). Er fühlte sich den Einwohnern von Dobiegniew und insbesondere der Schuljugend verbunden.